Gestern habe ich ein Video gesehen. Darin sitzt eine alte Frau im Rollstuhl, vermutlich in einem Pflegeheim. Sie versteht nicht, dass ihr Sohn hinter einer Scheibe steht und sie ihn nicht umarmen kann. Sie ist verzweifelt. Das hat mich sehr berührt und mir kamen folgende Fragen:
Hören wir auf zu leben, um nicht zu sterben?
Was ist ein Leben wert, das nicht voll und ganz gelebt werden darf?
Ist es wichtig, möglichst lange zu leben, egal wie emotional und körperlich abgeschottet wir sind?
Wenn ich diese Frau erlebe, weint mein Herz. Ich sehe meine Eltern in ihr, die schon verstorben sind, aber genauso dasaßen. Ich verstehe, dass sie es nicht versteht. Ich verstehe es auch nicht.
Lieber möchte ich morgen sterben und geliebte Menschen noch einmal umarmen, als noch lange zu leben und weggesperrt zu sein.
Virginia Satir sagt:
“Wir brauchen vier Umarmungen am Tag, um zu überleben. Wir brauchen acht Umarmungen am Tag, um uns selbst zu versorgen. Wir brauchen zwölf Umarmungen am Tag, um erwachsen zu werden.”
Wenn du also Menschen hast, die du umarmen kannst, dann tue es so oft wie möglich. Ist niemand da, umarme dich selbst. Versetze dich in das Gefühl und lass es in deinen Körper dringen.
Frage dich ausserdem:
Was ist wirklich wichtig?
Was hält dich wirklich lebendig?
Was wünschst du dir heute, wenn es morgen nicht mehr gibt?
Werde wesentlich.
Von Herzen
Nora
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