Eine seltsame Ruhe und Langsamkeit liegt in der Luft, wenn ich dieser Tage nach dem Dreikönigstag durch die Stadt gehe. Es sind weniger Menschen unterwegs und diese scheinen mir entspannter und ruhiger zu sein als in der ganzen Weihnachtszeit. In einem Zeitungsartikel stand neulich, wie schön es doch ist, dass der Baden-Badener Weihnachtsmarkt noch bis zum 06.01. geöffnet sei und somit die besinnlichen Tage noch länger andauern als sonst. Ich lache laut; denn mit Besinnlichkeit hat der, wenn auch schöne, Weihnachtsmarkt, für mich so gar nichts zu tun.
Als ich nun gestern durch die Stadt ging, konnte ich beobachten, wie gerade die überdimensionale Weihnachtsdeko einer Gaststätte abgebaut wurde. Da standen sie nun, in Lebensgröße, zwei Rentiere mit traurigem Blick, irgendwie ausgemergelt und wie bestellt und nicht abgeholt.
Auch der riesige Weihnachtsmann hatte seinen Abstieg und saß breit und platt auf dem Boden. Es war ein skurriles Bild, wie die Arbeiter mitten in der Winterwelt standen und die Details abbauten und auch der kleine Seiltanz-Fahrradfahrende-Weihnachtsmann immer noch lustig (oder schon wahnsinnig) hin und herrollte und sich nicht beeindrucken ließ, dass auch er bald wieder in die Kiste gesteckt wird.
Doch endlich wird es stiller. Im stillen Leseraum der Stadtbibliothek habe ich dieses schöne Zitat gefunden:
„Nur in der tiefsten Stille
können wir die Stimme unserer Seele hören;
Argumente übertonen sie, zu viele Worte vertreiben sie.“
(Paul Brunton)
Mögen wir immer wieder an diesen Ort zurückkehren, wo wir die Stimme unserer Seele hören können.
das hast Du ganz wunderbar ge- und beschrieben meine Liebste, herzerfrischend; ganz so wie ich Dich kenne 🙂 DANKE