An diesem Tage dauert der Tag genauso lange wie die Nacht und wir gehen jetzt wieder ganz in die dunklere Jahreszeit über. Die Tage werden kürzer, die Nächte werden länger. Um diese Zeit herum wurden immer schon Ernte-Dank-Feste gefeiert. Wir geben Dank an die Mutter Erde, die uns versorgt mit allem, was wir brauchen.

In einigen Kreisen, von denen ich Teil bin, singen wir, egal zu welcher Jahreszeit, vor dem Essen ein Dankelied für die Gaben, für das Essen, für die Menschen, die dazu beigetragen haben, dass wir es zu uns nehmen können. Das ist mein Tipp für dich, vor dem Essen innehalten, und innerlich oder auch laut einen Dank dafür auszusprechen.

Es ist jetzt Zeit, eine Bilanz für das Jahr zu ziehen; zurückzuschauen auf den Sommer, auf das Jahr.

Welche deiner Samen sind aufgegangen? Was will jetzt noch abgeschlossen werden?

Es ist Zeit, gehen zu lassen, was vorbei ist oder was nicht passiert ist.

Es ist Zeit, die Ernte zu genießen und alles was kreiert wurde. Zeit zu feiern, was JETZT ist und Zeit, sich auf die Reise nach innen vorzubereiten (siehe auch „Die Kaiserin im Herbst“).

Wir sind bereit, unsere Schatten anzuschauen und vertrauen dem Licht, das nie ganz vergeht.

Ich bin dankbar für ein Jahr der Fülle an schönen Erlebnissen und Erfahrungen, Reisen, Menschen, denen ich begegnet bin und dem Segen, dass mir das möglich war. Mein Same „Neue Räume“ ist noch nicht reif. Ich gebe mich dem hin, was (noch) nicht passiert ist und vertraue darauf, dass alles zum höchsten Wohl passiert. Dies ist manchmal eine Herausforderung – in einer Zeit, wo alle Menschen geschäftig sind, wo es darum geht, zu produzieren, erfolgreich zu sein (was immer das bedeutet), zu erschaffen und immer mehr zu schaffen, wo „Nichts-Tun“ eher als negativ betrachtet wird.

Bestimmt kennst du auch die Frage: „Und was machst du so?“ Warum fragen wir nicht: „Wer bist du?“,  „Was liebst du?“ oder „Was bringt dein Herz zum Singen?“ Das will neu kultiviert werden 🙂

Unserer Erde und uns Menschen und allen Lebewesen, die mit uns in Berührung sind, würde es so gut tun, weniger zu tun. Diese Zeit lädt uns ein, in diese Richtung zu gehen – mehr nach innen und weniger Aktivität.

Herzlich

Nora