„Diese Blume allein,
die zugleich Schönheit ist,
in Schönheit verwurzelt ist
und deren Blütenblätter
sich der Schönheit zuwenden.
Diese Blume allein,
deren stilles Lied übertönt wird
von den Windböen und
den Abendnachrichten
der modernen Welt.
(Dennoch gehört wird von
den wenigen Glücklichen,
die sich hinunterbeugen,
um zu lauschen.)
Diese Blume allein,
und die Ambrosia, die
sie in jede Zelle meines Wesens pflanzt.
Diese Blume steht hier allein,
lebender Beweis eines Wunders;
lebender Beweis der Hoffnung;
lebender Beweis der Schönheit;
lebender Beweis, dass die Liebe Gottes
nichts von ihrer Hingabe eingebüßt hat.
Diese Blume allein,
die geduldig dasitzt wie eine Prophezeiung,
die darauf wartet, bekannt zu werden.
Diese Blume allein,
wie eine Botschafterin im Dunkel der Nacht,
die mir sagt, dass alles gut wird.
Diese Blume allein
reicht aus, um mein Leben für immer zu verändern.
Die glitzernden Ablenkungen des
Informationszeitalters verschwinden,
und es gibt nur mich, die Liebhaberin,
und dich, das Wunder.
Und wenn die einzige lebendige Schönheit
dieser Welt diese Blume wäre,
und wenn der ganze Rest Chaos wäre –
diese Blume allein
würde mich weiterhin durch Sinneseindrücke
lehren, dass ich in den Armen von etwas
Größerem gehalten werde.
Und wenn mein ganzes Leben von Dunkelheit
und Zerstörung gezeichnet wäre,
bis auf einen Tag,
an dem ich gesegnet wäre, einfach diese
Blume wahrzunehmen,
das allein wäre meine
Geburt und
mein Sterben wert.
Diese Blume allein,
hat in nur einem Augenblick
meinen Verstand umprogrammiert,
Vertrauen zu essen und nicht Angst,
auf Freude zu warten und nicht auf Sorgen,
Gemeinschaft zu erwarten und nicht Einsamkeit,
den Feuern der Welt mit diesem unerschütterlichen Wissen
über Schönheit und all den Früchten, die diese bringt, zu begegnen.
Diese Blume allein,
in ihrer bescheidenen Zärtlichkeit und Anmut,
hat in nur einem Augenblick meine Trauer eingeäschert
wie duftendes Mariengras in den Flammen,
und ließ nur den Duft dessen zurück,
was wahrhaftig ist. Diese Augen können endlich
das schöne Lied sehen, das überall gesungen wird.
Und wenn ich mich an diesem Ort ausruhen könnte,
nur für einen Augenblick,
dann würde ich mich erinnern, wer du bist
und wer ich bin
und wo wir sind
und wie es für alle
sein sollte.Beton mag für ein Jahrzehnt halten,
die Erde jedoch wird niemals aufhören,
durch diesen hindurchzubrechen.
Diese Blume allein,
ein Fenster in die Wahrheit,
pflückt mich von der Illusion
und pflanzt mich in den Frieden.
Der Schöpfung perfekter Körper ignoriert liebevoll die Abendnachrichten.
Wie ein Lavastein im Feuer.
Unbeschadet, unverändert und angstfrei.
Ich kann nur beten, noch mehr wie du zu sein.
Du, die du keinen Namen hast.
Du, die du kein Geld hast.
Du, die du keine Kleidung hast
und das Licht der Sonne isst.
Diese Blume allein,
erklärt dem Universum völlig absichtsfrei und ungezwungen,
dass Frieden, dass Ordnung, dass Mitgefühl, dass Schönheit
auf uns alle wartet,
ob nun in diesem Leben oder im nächsten.
Unbeabsichtigt gewinnt sie jedes Argument,
das gegen sie ist,
einfach nur, indem sie all das ist, was sie ist.
Krieg führende Nationen versuchen sie nicht anzusehen,
damit sie nicht sprachlos werden und erkennen,
dass all ihre großartigen Pläne unzulänglich sind
im Angesicht nur eines Teils ihres Pollens,
der Kinder erzeugen kann, die
genauso schön wie sie sind,
so wunderbar und mühelos.
Und kann mir irgendjemand den Zweck von Schönheit erklären?
Wofür gibt es sie?
Weshalb fühlen wir uns so, wie wir uns fühlen,
wenn wir vor ihr stehen?
Weshalb sind ihre Blütenblätter auf diese Art gemalt?
Und was nützt das der Wirtschaft?
Dient sie dazu, uns berühmt werden zu lassen?
Oder könnten diese Pinselstriche auf ihrem Wesen in Wahrheit der Göttin Kalligraphie
gegenüber der Welt sein, die uns in der Dunkelheit der Nacht das zuflüstert,
was wir bereits sind?
Und wie kann diese Blume allein,
ohne Hände und ohne Worte,
stark genug sein, mein Gesicht wegzudrehen
von den abendlichen Nachrichten
und hin zu einem Anblick, der
mich mehr gelehrt hat als die Eliteuni es jemals geschafft hätte?
Ich sehe nun, weshalb die Dunkelheit uns
so systematisch isoliert hat von der
natürlichen Welt der Schöpfung.
Denn Menschen, die sich in ihrer Schwärmerei für
Bäume und Bienen und Steine und Flüsse verlieren,
sind schwer zu kontrollieren.
Sie können über Zwang nur lachen,
oder schlimmer noch, du könntest beginnen, selbst zu lachen.
Und wenn ich nur eine Soldatin wäre,
die ihre Waffe zu Boden fallen lässt
und auf der Suche nach weiteren solcher Blumen
in den Wald liefe –
würde dies in irgendeiner Form dazu beitragen,
die Welt zu verändern?
Oder würde der Krieg weiter toben?
Aber wenn die ganze Armee mit mir käme,
dann würden wir endlich die Welt
vollständig des Krieges berauben und gemeinsam mit ihr herzige Lieder des Lobes
singen,
den plätschernden Wassern danken
wie eine Gruppe von Menschen, die sich
in dem Wunder des großartigen Plans der Schöpfung verloren hat,
unsere Körper, unseren Geist und unsere Seelen zu nähren.“
~ Lyla June
Ich liebe Makroaufnahmen. Sie lassen uns in ein Universum von Schönheit eintauchen, das wir mit bloßem Auge oft nicht erkennen können.
Ich liebe es, in dieses Universum einzutauchen, diesen Moment, ganz da sein, in dieser Blume oder in diesem Insekt, was auch immer du siehst,
lass das deine Meditation sein – ganz im Hier und Jetzt. Betrachte eine Blume einmal ganz genau… du kannst dabei an nichts anderes denken 😉
Herzlich
Claudia Nora
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