In dieser Zeit, die eine, für die meisten, große Herausforderung ist,
gibt es soviel Chaos in unserem Inneren und somit auch im Außen.

Das Urteilen ist so groß geworden. Der Ruf nach der „Wahrheit“, das Bestehen auf dem „Ich weiß, was richtig ist“ und das sich berufen auf „Mein Gefühl sagt mir…“ oder auch „mein Bauchgefühl“ sagt mir…
Schon früher, wenn Menschen mir von etwas erzählten und sagten „Ich habe das Gefühl, dass…“ fragte ich mich: Ist das ein Gefühl oder nicht eher ein Gedanke?
Hier fängt die Verwirrung schon an, die wir manchmal (oder oft) im Umgang miteinander haben.

Ich möchte eine Praxis mit euch teilen, die sehr hilfreich ist, klar zu werden.
Vor zehn Jahren lernte ich das „Here Nowing“ kennen, was ich seitdem regelmäßig praktiziere. Es ist eine Methode aus dem Awakening Coaching nach Arjuna und Chameli Ardagh.

Es geht darum, mitzuteilen, was in diesem Moment erfahrbar ist und das Bewusstmachen und Benennen, was Gedanke oder Körperwahrnehmung ist, ohne Bewertung. Und wenn eine Bewertung kommt, dies auszusprechen und damit bewusstwerden, dass das ein Gedanke ist und keine „Wahrheit“.

Am Besten kann das praktiziert werden mit einem Gegenüber, einem Partner, Freund, Freundin etc.
Steht euch gegenüber, spürt den Kontakt zur Erde und haltet sanften Augenkontakt.
Nun habt ihr nacheinander jeweils fünf Minuten Zeit, mitzuteilen, was ihr wahrnehmen könnt.
Der oder die Partner*in hört ohne Kommentar oder Mimik zu.

Das kann sich z.B. so anhören:
„Ich nehme meine Füße auf dem Boden wahr. Ich spüre meine Fußinnenflächen stärker als die Außenflächen. Ich nehme meine Hände kalt war.
Ich höre ein Pfeifen draußen und habe den Gedanken, das ist ein Vogelzwitschern.
Ich nehme Traurigkeit wahr. Das ist ein Gedanke. (Was lässt mich das annehmen?) Ich spüre Druck in der Brust, in der Kehle. Die Augen werden feucht. Ich höre ein Motorengeräusch von draußen.
Ich fühle Spannung in den Unterschenkeln. Ich hab den Gedanken, „ich hab heute noch viel zu erledigen“. Ich sehe deine Augen und denke, sie sind schön (im Unterschied zu: „ich sehe deine schönen Augen“ – Bewertung). Ich spüre meinen Atem flach.“ Usw. usw.

Das könnte ewig so weitergehen, aber du wirst sehen, was dir in fünf Minuten bewusst wird und wirst in diesem Moment an diesem Platz ankommen.
Und auch, eine Erfahrung zu bekommen, Gedanken und Gefühle zu unterscheiden.
Zu zweit ist das sehr wirksam. Es geht auch, wenn ihr nicht in einem Raum seid, also über Telefon oder Skype etc.
Zu Beginn wird womöglich noch einiges durcheinandergeschmissen, wenn wir noch nicht darin geübt sind. Seid mitfühlend mit euch und teilt es euch nach den fünf Minuten mit, wenn der andere vielleicht einmal Gefühle und Gedanken „verwechselt“ hat.

Tipp: Ein sehr anschauliches, lehrreiches und amüsantes Youtube-Video (leider nur auf englisch) gibt es von Eckhart Tolle zu der Frage, ob wir unseren Gefühlen oder unserer Intuition trauen können und von welchem Ort in uns was kommt und natürlich über das liebe Ego 😉
Ihr findet es hier „Can we trust our feelings or intuition?“

Hast du Fragen oder willst mehr darüber erfahren, dann melde dich gerne bei mir.

Herzlich

Nora