Das Pferd des Bauern lief fort. Am Abend versammelten sich die Nachbarn, um ihr Mitleid auszudrücken, denn das war ein großes Unglück. Das Bauer sagte nur: „Hm, vielleicht!“. Am nächsten Tag kehrte das Pferd zurück, und es brachte sechs wilde Pferde mit, und die Nachbarn kamen und riefen aus: „Was für ein Glück!“ Er sagte nur: „Hm, vielleicht!“ Und dann, am folgenden Tag versuchte sein Sohn, eines der wilden Pferde zu satteln und zu reiten, wurde abgeworfen und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Nachbarn und bezeugten ihr Mitleid mit dem Mißgeschick. Er sagte nur: „Hm, vielleicht!“ Am Tag darauf kamen Offiziere in das Dorf, um junge Männer für die Armee zu rekrutieren, aber wegen seines gebrochenen Beines wurde der Sohn des Bauern abgelehnt. Als die Nachbarn eintrafen und meinten, dass sich am Ende alles zum Guten gewendet habe, sagte der Bauer: „Hm, vielleicht!“
(Lieh-tzu, erzählt von Alan Watts)
Bezogen auf Momente des Hoffens auf neue Wirkräume und das jeweilige enttäuscht sein, wenn es nicht klappt, ist diese weise Geschichte eine wunderbare Erinnerung. Es sind nicht die Umstände, sondern wie wir damit umgehen und wie oder ob wir darüber urteilen 🙂
Einen entspannten Vorweihnachtstag
wünscht
Nora